Seitenbogenketten entsprechen in ihrem Aufbau den Rollenketten nach ISO 606. Durch eine veränderte Konstruktion des Kettengelenks ermöglichen sie jedoch im Gegensatz zu den Rollenketten die raumgängige Führung der Kette.
Die Fähigkeit zum seitlichen Abknicken der Kettenglieder erhält die Seitenbogenkette entweder durch einen entsprechend profilierten Bolzen oder durch ein vergrößertes Gelenkspiel zwischen Bolzen und Buchse, wobei das seitliche Spiel zwischen Innen- und Außengliedern entsprechend angepasst wird. Je nach Ausführung können die Ketten ab 250 mm Kurvenradius verwendet werden. Der Einsatz von Seitenbogenketten findet vorrangig in Förder- und Transportanlagen statt, wo neben der normalen Gelenkbewegung die Kurvengängigkeit gefordert ist.
Seitenbogenketten mit profilierten Bolzen erlauben die Ausstattung mit allen gängigen Mitnehmer- oder Sonderlaschen. Sie verfügen konstruktiv bedingt über eine kleine Gelenkfläche und sind daher eher für geringere Belastungen als vergleichbare Rollenketten geeignet.
Für die Ausführung mit vergrößertem Gelenkspiel wurde der Durchmesser des Bolzens gegenüber der vergleichbaren Rollenkette verkleinert und die Lochteilung in der Außenlasche entsprechend korrigiert. Mitnehmerlaschen stellen daher für diese Bauart individuelle Sonderbauteile dar. Die Gelenkfläche ist kleiner, als die einer vergleichbaren Rollenkette.