Die Übertragung großer Energiemengen ist meist eine passive Angelegenheit, wobei der Strom auf dem Weg des geringsten Widerstandes zur Last fließt. Um diesen Fluss zu beeinflussen, muss der Phasenwinkel auf der Sende- oder der Empfangsseite verändert werden. Das kann mittels Phasenschiebertransformatoren geschehen. Der Phasenschiebertransformator speist einen Ausgleichsstrom in das System ein, der den Laststrom in der Leitung, in der sich der Phasenschiebertransformator befindet, entweder verringert (beim Betrieb im Buck-Modus) oder erhöht (beim Betrieb im Boost-Modus).
Die eigentliche Phasenverschiebung erreicht man durch Verbinden zweier Phasen der Regelwicklungen in Sternschaltung mit einer Phase der “Verstärker”-Wicklung in Dreieckschaltung. Durch Stufenschaltung unter Last können die Größenordnung und die Polarität der Phasenverschiebung verändert werden, was wiederum den Ausgleichsstrom in dem System bestimmt. Für niedrigere Nennleistungen können die beiden Aktivteile in einem einzigen Kessel untergebracht werden. Bei Phasenschiebertransformatoren von höherer Leistung sind dagegen die beiden Aktivteile (der Erreger- und der Verstärker-Transformator) in separaten Kesseln eingebaut, und die beiden Aktivteile werden miteinander verbunden. Diese Verbindung zwischen dem Erreger- und dem Verstärker-Transformator wird bei voller Systemspannung hergestellt und muss normalerweise innerhalb ölgefüllter Kanäle ausgeführt werden, um das Risiko eines schädlichen inneren Kurzschlusses zu vermeiden.