Hartanodisieren ist ein Sonderfall des Schwefelsäureanodisierens. Bei dem Verfahren werden die Teile in der Regel bei niedrigen Temperaturen, üblicherweise bei -5 bis 5°C, in ein Schwefelsäurebad (10 bis 20 Vol-%) getaucht.
Beschreibung des Verfahrens
Durch niedrige Prozesstemperaturen kann die Stromdichte erhöht (typischerweise auf 3 A/dm²) und gleichzeitig die Auflösung des Oxids vermindert werden, um größere Schichtdicken (25 bis 100 µm) und insbesondere dichte Strukturen zu erzielen. Bei durch Hartanodisieren gebildeten Oxidschichten ist eine erhöhte Härte, verbesserte Abriebfestigkeit sowie verbesserte elektrische und thermische Isoliereigenschaften festzustellen. Die Behandlung ist daher besonders empfehlenswert, wenn es in erster Linie auf hohe Beständigkeit gegen Abrieb oder Erosion ankommt. Einfärbung und Verdichtung der Oxidschicht sind möglich, mindern jedoch die Härte und die Verschleißfestigkeit.
Aussehen: Grau, Braun (Schwarzfärbung möglich)
Dicke: 5 bis 60 µm
Mikrohärte: 300 bis 500 Hv bei 50 µm, je nach Legierung
Oberflächengüte: Erhöhung der Rauigkeit, je nach Legierung
Elektrische Isolierung: 500 bis 1000 Volt ~
Reibungskoeffizient: Gut (bei hoher Belastung)
Minderung der Ermüdungsbeständigkeit: 30 bis 50 %, je nach Legierung
Korrosionsbeständigkeit:
- ohne Verfestigung: ~ 50 Stunden
- Verfestigung mit Nickelsalz: ~ 300 Stunde
- Verfestigung mit Chrom VI: ~ 500 Stunden