In einem ersten Prozess wird, in alkalischem Milieu, das gebundene Ammonium in freies Ammoniak überführt und in einer Prantner Füllkörpergegenstromkolonne aus dem Abwasser ausgestrippt. Das in die Gasphase überführte freie Ammoniak wird anschließend im zweiten Teilschritt der katalytischen Abgasreinigung zugeführt.
Die ammoniakhaltige Prozessabluft wird mit einem Ventilator angesaugt, dann zunächst in einem Wärmetauscher mit der gereinigten Abluft vorgewärmt, mit einer Elektroheizung oder einem Gasbrenner auf die Reaktionstemperatur gebracht und anschließend im katalytischen Reaktor zu elementarem Stickstoff und Wasser oxidiert.
Für die Oxidation wird ein spezieller Katalysator eingesetzt, welcher das gasförmige Ammoniak selektiv zu umweltneutralem elementarem Stickstoff oxidiert. Die NOx-Bildungsrate ist hierbei äußerst gering, so dass der Grenzwert für Stickoxide auch bei hohen Ammoniakkonzentrationen leicht einzuhalten ist.
Prantner Stickstoffausschleusung zur Behandlung von ammoniumhaltigen Abwasserströmen werden eingesetzt bei Biovergärungsanlagen, bei der Behandlung von Brüdenkondensaten aus der Tierkörperbeseitigung, bei ammoniumhaltigen Abwasserströmen aus der Zentratbehandlung von kommunalen Kläranlagen, bei der Behandlung von ammoniumhaltigen Abwässern aus chemischen Produktionsprozessen sowie bei der Behandlung von Permeaten aus der Ultrafiltration von Deponiesickerwässern.