Bestimmung des Druckerweichens (DE) und Druckfließens (DFL) feuerfester Keramik
Das Druckerweichen (DE (engl. RUL), gemäß ISO 1893) ist ein Maß für das Deformationsverhalten von feuerfesten Keramikerzeugnissen bei konstanter Druckbelastung und steigender Temperatur. Der Temperaturbereich der Erweichung ist nicht identisch mit dem Schmelzbereich der reinen Rohstoffe; er muss aber für die Prüfung der Einsatzmöglichkeiten von feuerfesten Produkten für Hochtemperaturanwendungen mit dem RUL/CIC 421 verlässlich bestimmt werden.
Das Druckfließen (DFL (engl. CIC), gemäß ISO 3187) bezeichnet die prozentuale Schwindung eines feuerfesten Prüfkörpers bei konstanter Druckbelastung und konstanter, hoher Temperatureinwirkung über längere Zeiträume. Die Prüfung des Druckfließens wird ebenfalls in der Haubenofenapparatur RUL/CIC 421 bis maximal 1700 °C durchgeführt, die durch ihre stabile Konstruktion für diese thermischen und mechanischen Langzeitbelastungen bestens ausgelegt ist.
Für Druckerweichen und Druckfließen werden dieselben Probenabmessungen von 50 mm Durchmesser und 50 mm Höhe eingesetzt. Für das hochgenaue Differenzmesssystem zur Bestimmung der Probendeformationen besitzen die Probenzylinder eine zentrische Innenbohrung von 12.5 mm.
Die Probenbelastung bzw. deren Einstellung erfolgt reproduzierbar und deformationsunabhängig durch den Haubenofen mit Gegengewichtsstücken.
Bei Verringerung der Probenbelastung bis auf vernachlässigbare Werte (im Vergleich zur Probenoberfläche) können in der Haubenofenapparatur RUL/CIC 421 auch genaue Dilatometermessungen an großen und auch inhomogenen Proben bis 1700 °C durchgeführt werden.