Das Druckerweichen (DE (engl. RUL), gemäß ISO 1893) ist ein Maß für das Deformationsverhalten von feuerfesten Keramikerzeugnissen bei konstanter Druckbelastung und steigender Temperatur. Der Temperaturbereich der Erweichung ist nicht identisch mit dem Schmelzbereich der reinen Rohstoffe; er muss aber für die Prüfung der Einsatzmöglichkeiten von feuerfesten Produkten für Hochtemperaturanwendungen mit dem RUL/CIC 421 verlässlich bestimmt werden.
Messungen können in statischer Luft (Basisversion) durchgeführt werden. Optional ist eine Inertgasspüleinrichtung für den Prüfraum erhältlich.
Für die Prüfung kohlenstoffhaltiger Materialien, wie beispielsweise Magnesia-Kohlenstoff- und Grafitsteine, kann eine nicht-oxidierende Prüfatmosphäre durch eine gasdichte Kammer (Option; siehe vorherige Seite) realisiert werden. Dabei kann der Prüfraum vor der Spülung mit Schutzgas evakuiert werden, wodurch Messungen bis zu einer Temperatur von 1600 °C möglich sind.
Die Belastungseinrichtung kann optional mit einem Zusatz für Wechsellast ausgerüstet werden. Bei einer variablen Vorlast von 300 N kann eine zusätzliche Wechselbelastung von 0 N bis 700 N mit einer Geschwindigkeit zwischen 0,3 N/s und 3 N/s aufgebracht werden.
Im Allgemeinen können identische Probenkörperdimensionen mit einem Durchmesser und einer Höhe von 50 mm sowohl für RUL- als auch für CIC-Tests verwendet werden. Für das präzise Differenzmesssystem, das zur Bestimmung von Ausdehnung und Verformung eingesetzt wird, sollte der zylinderförmige Probenkörper eine koaxiale Bohrung von 12,5 mm aufweisen. Die Stirnflächen sollten planparallel und senkrecht zur Achse des Zylinders sein (ISO/DIN). Weitere Probenkörperabmessungen,