Für das Schweißen mittels Infrarottechnik sind sowohl die kurzwelligen (0,78-2 μm) als auch die mittelwelligen (2-4 μm) Infrarotstrahlen des Lichtspektrums verwendbar. Dies hängt insbesondere vom Absorptionsvermögen des Kunststoffes für die jeweilige Strahlung ab.
Je genauer der Strahler auf das Absorptionsvermögen des Kunststoffes abgestimmt ist, desto höher ist der Wirkungsgrad, also die Umwandlung in Wärme. Kurze Wellen werden in tieferen Schichten des Werkstoffes absorbiert, während Mittelwellen den Werkstoff mehr an der Oberfläche erwärmen.
Zusatzstoffe wie Ruß führen dazu, dass der größte Anteil der Energie auf der Oberfläche absorbiert wird.
Kurzwellige Strahlen haben in den meisten Fällen eine höhere Leistung (Watt/cm Strahlerlänge). Bei mittelwelligen Metallfolienstrahler kommt es schnell zu einer thermischen Schädigung des Werkstoffes an der Oberfläche. Die Parameter Leistung, Bestrahlungszeit und Abstand müssen darauf abgestimmt und optimiert werden.
Je näher die Strahlungsquelle an der zu erwärmenden Stelle positioniert ist bzw. je besser der Strahl fokussiert wird, desto schneller wird der Werkstoff erwärmt.
Es ist auch ein Zweistufen-Prozess, in dem die Erwärmphase getrennt ist vom eigentlichen Fügeprozess. Die Angleichphase – wie beim Heizelementschweißen – entfällt.
Im ersten Prozessschritt werden die zu schweißenden Bauteile auf einen bestimmten Abstand zum Strahler gefahren. Der Abstand ist abhängig von der Geometrie der Bauteile, dem Werkstoff und seinem Absorptionsverhalten, der Wellenlänge der Strahler (kurzwellige Strahler in größerem Abstand als mittelwellige Strahler).