Die Reihenkompensation ist eine etablierte Technologie, die in erster Linie zur Verringerung von Übertragungsreaktanzen eingesetzt wird, vor allem in großen Übertragungskorridoren. Das Ergebnis ist eine erhebliche Steigerung der Leistungsübertragungskapazität und eine Verbesserung der Spannungs- und Winkelstabilität in den Übertragungsnetzen.
Die feste Reihenkompensation ist seit langem die bevorzugte Lösung zur Optimierung der Leistung in sehr großen Massenübertragungskorridoren.
In einem Übertragungssystem ist die maximal über eine bestimmte Leitung übertragbare Wirkleistung umgekehrt proportional zur Serienreaktanz der Leitung. Durch die Kompensation der Serienreaktanz bis zu einem gewissen Grad mittels eines Reihenkondensators wird also eine elektrisch kürzere Leitung realisiert und eine höhere Wirkleistungsübertragung erreicht.
Die Installation einer kapazitiven Reaktanz in Reihe in einer langen (typischerweise mehr als 200 km) Übertragungsleitung reduziert sowohl die Winkelabweichung als auch den Spannungsabfall, was die Belastbarkeit und Stabilität der Leitung erhöht. Da der Strom durch die Übertragungsleitung direkt die MVAr-Leistung des Kondensators „antreibt“, ist das Kompensationskonzept „selbstregelnd“, und dieses einfache Prinzip sorgt dafür, dass die Reihenkompensation eine äußerst kostengünstige Lösung ist.
Die Reihenkompensation verbessert auch das Spannungsprofil entlang des Leistungskorridors und optimiert die Leistungsaufteilung zwischen Parallelschaltungen.