Der LIN-Bus (Local Interconnect Network) wurde Ende der Neunziger Jahre als Standard für einfache und kostengünstige Kommunikation in Automotive-Netzwerken entwickelt und hat seitdem eine sehr rasante Verbreitung in der Automobilelektronik erzielt. Ausgangspunkt seiner Einführung war die vorhersehbare Notwendigkeit, den Kommunikationsumfang der aufgrund hoher Anzahl von Steuergeräten und hoher Datenmengen im Fahrzeug an die Auslastungsgrenze geratenen CAN-Netzwerke zu verringern. Aus ökonomischer Sicht galt es, dem aufwendigeren CAN-Interface eine preisgünstigere, realisierbare Alternative gegenüber zu stellen.
Das Bus-System bietet effiziente Kommunikation in Anwendungen, die nicht auf die Vielseitigkeit und Bandbreite von CAN angewiesen sind und versteht sich als dessen Ergänzung „nach unten“. Typische Applikationen des Busses sind Steuergeräte für Sitzverstellung, Fensterheber, Klimaanlagen oder andere, einfache Sensor-Aktor-Anwendungen. Als Übertragungsleitung dient eine bidirektionale Ein-Draht-Leitung (maximale Datenrate 20 kBit/s). LIN basiert auf weit verbreiteten und somit kostengünstigen Standard-UART-Interfaces. Ein LIN-Netzwerk verbindet im Fahrzeug stets eine begrenzte Anzahl von Steuergeräten mit Sensoren und Aktoren, die eine in sich geschlossene Funktionseinheit bilden. Die Ankopplung einzelner LIN-Subsysteme an das zentrale CAN-Netz des Fahrzeuges erfolgt jeweils über ein Steuergerät mit Gateway-Funktion, dem LIN-Master (verfügt über einen Master-Task als auch, fallweise einen Slave-Task). Die übrigen Teilnehmer am LIN-Bus arbeiten im Slave Mode (Slave-Task).