Alle Ortungsverfahren basieren letztlich auf Akustik. Diese Verfahren kommen immer mehr an ihre Grenzen. Verschlechternde Faktoren sind z. B. die zunehmende „Umweltverschmutzung“ durch störenden Lärm, selbst nachts. Akustische Messpunkte (Armaturen) werden eingespart. Dadurch verlängert sich die Länge, die der Schall zu überbrücken hat. Leitungen aus Kunststoff sind besonders schwierig, da sie den Schall von sich aus schon schlecht leiten.
Was ist neu gegenüber dem klassischen Tracergas-Verfahren?
Bisher musste die zu prüfende Leitung außer Betrieb genommen und entleert werden. Ein großer Aufwand und zusätzlich oft mit Ärgernissen für die Anlieger durch die Versorgungsunterbrechung begleitet. Auch besteht das Risiko, dass durch Infiltration Keime in die dann drucklose Leitung eindringen können.
Ein zugelassenes, detektierbares Gas mit einem Wasserstoffanteil von circa fünf Prozent wird dem Wasserstrom im zu prüfenden Netzabschnitt hinzugefügt. Der Anteil der Beimischung wiederum richtet sich nach der vorherrschenden Wassertemperatur und dem Wasserdruck und liegt zwischen zwei und über zehn Prozent des Wasserdurchflusses. Diese Menge ist gut im Wasser lösbar und es entstehen keine Probleme beim laufenden Betrieb in der Verteilung. Selbst wenn sich das Leck an der ungünstigsten Stelle, der Rohrsohle, befindet, tritt das Wasser-Gas-Gemisch dort aus. Dann trennen sich Gas und Wasser durch die Entspannung wie bei einer Sprudelflasche. Um das Gas und damit das Leck optimal aufzuspüren, wird der Boden mit einer starken und mobilen Vakuumsonde abgesaugt. Ein hochempfindlicher Wasserstoffdetektor erkennt die Gasanteile und zeigt die genaue Position der Leckstelle an.