In der Industrie kommen immer häufiger allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter zum Einsatz. Die modernen Komponenten in der Automatisierungstechnik (wie z. B. Frequenzumrichter, Wechselrichter, EMV-Filter, Schaltnetzteile usw.) erzeugen systembedingt hohe Ableitströme. Diese betriebsbedingten Ableitströme werden von den RCD-Schutzeinrichtungen als Fehlerstrom (Differenzstrom) interpretiert, was häufig zu einem unsicheren Betriebszustand oder zur Abschaltung der Fehlerstromschutzeinrichtung führt.
Der FI-Schutzschalter kann nicht zwischen den betriebsmäßigen Ableitströmen und echten Fehlerströmen unterscheiden.
In der Praxis kann man zwar die Höhe der Ableitstrombelastung messen, es fehlt jedoch eine Aussage über die einzelnen Frequenzanteile dieser Belastung und die Beurteilungsmöglichkeit, in Bezug auf die Auslösekennlinie der verwendeten Fehlerstromschutzschalter (die FI-Auslöseschwellen unterscheiden sich je nach verwendetem Typ und Hersteller).
Das Mess- und Analysesystem LEAKWATCH wurde speziell für die Messung von Ableitströmen (Differenzströmen) entwickelt. Es bietet die Möglichkeit das Messsignal direkt in Bezug auf die Auslösekennlinie aller namhaften im Markt erhältlichen allstromsensitiven Fehlerstromschutzschalter (Typ B / B+) zu bringen. Mittels einer Prozentanzeige und farblichen Ampeldarstellung erkennt man sofort den Auslastungsgrad der ausgewählten Fehlerstromschutzeinrichtung.
Die Frequenzanalyse und eine Betrachtung der Effektivwerte einzelner Frequenzanteile geben eine wertvolle Hilfestellung bei der Ableitstrombilanzierung und der Auswahl eventueller Filtermaßnahmen (z. B. ableitstromarme Netzfilter, Ableitstromkompensation o. ä.)