Nachverdichten von Gusskomponenten im festen Zustand mit Hilfe von hohen Temperaturen und allseitig wirkendem Gasdruck, um innere herstellungsbedingte Fehlstellen und Porosität zu eliminieren.
Vorteile
HIP verbessert die Konsistenz des Gussteils und steigert die Homogenität der mechanischen Kennwerte
Abhängig von der ursprünglichen Gussqualität sind in der Regel Verbesserungen der Zugfestigkeit und der Dehngrenze um ca. 5% und der Duktilität um bis zu 50% möglich
Verbesserte Ermüdungseigenschaften und dadurch höhere Lebensdauer bis zu Faktor 10
Verbesserung der Schlagfestigkeit, der Zähigkeit und der Oberflächengüte
Die verbesserten Eigenschaften erweitern die Einsatzmöglichkeiten von Gusskomponenten und/oder machen eine kostengünstigere Lösung für bereits vorhandene Komponenten erst möglich
Innere Fehlstellen (Hohlräume, Porennester und Lunker) werden eliminiert
Mit HIP können Gussteile generalüberholt werden, die ansonsten bei Ultraschallprüfungen aussortiert werden
Nach der HIP-Behandlung entstehen keine Ermüdungsrisse, da die Porosität als Ausgangspunkt für die Rissbildung eliminiert wurde
Anwendungsbereiche
Beispiele für häufig behandelte HIP-Gussteile finden sich vor allem bei Hochtemperaturanwendungen und Strukturkomponenten für Gasturbinen (sowohl dynamische als auch statische Komponenten), Strukturbauteilen und Antriebskomponenten für die Luftfahrtindustrie, medizinischen Implantaten, Motorkomponenten für die Automobilindustrie, Ventilen und Anlagenteilen für die petrochemische Industrie, bei sicherheitskritischen Munitionsteilen, sowie im Formen- und Werkzeugbau.