Nitrocarburieren ist ein Oberflächenhärteverfahren, bei dem die Stahloberfläche infolge thermochemischer Diffusion mit Stickstoff-, Kohlenstoff- und in geringem Maße mit Sauerstoffatomen angereichert wird zwecks Erhöhung von Verschleißfestigkeit und Dauerfestigkeit angereichert wird, was zur Ausbildung einer Verbindungsschicht auf der Bauteiloberfläche und einer darunter liegenden Diffusionsschicht führt. Nitrocarburieren ist eine abgewandelte Form des Nitrierens und dient primär dem Zweck, den Verschleißwiderstand und die Dauerfestigkeit zu erhöhen.
Vorteile
-Relativ geringe Kosten
-Hohe Verschleißfestigkeit
-Exzellente Abriebfestigkeit und hohe Resistenz gegen Reibverschweißung
-Verbesserung der Ermüdungseigenschaften um bis zu120%
-Deutliche Verbesserung des Korrosionswiderstandes
-Gute Oberflächenqualität
-Vernachlässigbarer Verzug
-Vorhersagbares Wachstumscharakteristik
-Austauschbarkeit von Werkstoffen– Kohlenstoffstahl kann niedrig legierten Stahl ersetzen
Anwendungsbereiche
Ein Vorteil dieses Verfahrens besteht vor allem darin, dass auch nicht vorvergütete Werkstoffe randschichtgehärtet werden können. Weitere Vorteile sind die verhältnismäßig niedrigen Prozesstemperaturen, äußerst geringer Verzug und die im Vergleich zu Aufkohlungs- und anderen Oberflächenhärteverfahren relativ geringen Kosten.
Typische Anwendungsgebiete
Öl- und Gasindustrie, Ventile, Pumpen, Landmaschinen, Automobilindustrie, Stanzereien, Textilindustrie, Extruder und Spritzgußmaschinen und Schusswaffenkomponenten.
Typische Bauteile:
Öl und Gasindustrie – Getriebe und Ritzelwellen